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2021: «Trauer muss Elektra tragen» von Eugene O’Neill

2021: «Trauer muss Elektra tragen» von Eugene O’Neill

Der US-amerikanische Dramatiker Eugen O’Neill (1888–1953) zählt zu den wichtigsten Erneuerern des modernen Theaters. Er erhielt 1936 den Nobelpreis für Literatur und gewann vier Mal den renommierten Pulitzer-Preis. «Trauer muss Elektra tragen» ist eines seiner bedeutendsten Stücke. O’Neill setzte damit einen Trend: einen grossen antiken Stoff zeitgenössisch aufzubereiten.

Vorlage des Stücks ist die «Orestie» des Aischylos, die grosse Trilogie um die Königstochter Elektra. Wie üblich bei griechischen Tragödien, wird integriert und gemordet. O’Neill verlegte das prototypische Familiendrama in die Zeit nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg und reicherte es mit viel Psychologie und noch mehr Schicksal an – der Elektra-Komplex spielt ebenso eine Rolle wie der Ödipus-Komplex. Es ist keine leichtverdauliche Kost, der sich das Theaterensemble Obertor da angenommen hat. Aber ein mehr als faszinierendes Stück Theatergeschichte: Es gibt wohl nur wenige Dramen, die von den Darstellenden so viel Emotionalität abverlangen wie «Trauer muss Elektra tragen». Die Trilogie, die an einem Abend aufgeführt wird, lässt das Publikum tief eintauchen in die Verstrickungen einer Familie, die natürlich nur zu oft an die eigenen Verhältnisse erinnern.

 

Aufgeführt vom 13. bis 26. September 2021 im Theater Winterthur-Veltheim