«Lysistrata» von Aristophanes ist mit einer Entstehungszeit um 411 vor unserer Zeitrechnung eines der ältesten Stücke, die uns erhalten sind. Die Komödie als zeitlos zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung – gerade jetzt ist sie vielmehr brandaktuell. Denn sie beschäftigt sich mit zwei Themen, die uns Heutige ebenfalls stark umtreiben: mit dem Kampf der Geschlechter und der Frage, wie sich in einer verworrenen Kriegssituation Frieden schaffen lässt. Dass «Lysistrata» dies auf eine Weise tut, die uns bestens unterhält, ist ein Glücksfall. Humor altert in der Regel eher schlecht, Aristophanes hatte aber ein untrügliches Gespür für Komik und Ironie. Das hätte man einem so alten Griechen nun wirklich nicht zugetraut!
Jede Generation entdeckt «Lysistrata» wieder neu für sich. Und jede Theatergruppe, die das Stück aufführt, versucht, ihm eigenes Leben einzuhauchen. Wir tun dies, indem wir den klassischen Text mit einer Betrachtung der Theatergeschichte kombinieren: Bei uns erfahren Sie, wie das Theater entstand (umstritten!), wie es sich entwickelte (vielfältig!) und welche Zukunft es hat (etwa dieselbe wie die Menschheit).