Neid und die Wortwahl bei der letzten Predigt sind die grössten Probleme der frommen Gemeinde von Salem. Doch dann ereignet sich Unerhörtes. Einige Mädchen tanzen im Mondschein auf der Waldlichtung; am nächsten Morgen ist eine von ihnen halbtot, eine verstummt, eine isst und trinkt nicht mehr. Wurden Geister beschworen? Geht der Teufel um in Salem? Alte Wunden reissen auf, Dämme werden niedergerissen, jeder beschuldigt jeden. Bald fällt das Strafgericht die ersten Todesurteile. Im Mittelpunkt der Hysterie steht das aufmüpfige Mädchen Abigail. Eines seiner Opfer ist die untadelige Elizabeth Proctor, deren Mann Abigail leidenschaftlich liebt …
Arthur Millers beklemmendes Stück entstand in der vergifteten Atmosphäre der «McCarthy-Ära»: In den 1950er-Jahren führte Senator Joseph McCarthy eine beispiellose Kampagne gegen echte und vermeintliche Kommunisten in den USA an. Auch Arthur Miller geriet in den Strudel der Untersuchungen.
«Hexenjagd» bezieht sich aber nicht allein auf die historisch belegten Ereignisse von Salem im Jahr 1692 oder die Ära der Kommunistenjagd – als Metapher für Massenwahn, Verblendung und Machtmissbrauch ist das Stück von zeitloser Bedeutung.
Aufgeführt vom 1. bis 6. September 2009 im Kongresshaus Liebestrasse in Winterthur.