«Der Drache» erzählt die klassische Geschichte vom bösen Ungeheuer, dem eine Jungfrau geopfert werden soll – und vom wackeren Ritter, der sich in diese Jungfrau verliebt und sie retten will. Allerdings ist das Stück in drei Akten weit mehr als ein simples Heldenepos. Es entstand 1943 unter dem Eindruck der Belagerung von Leningrad durch deutsche und finnische Truppen. In märchenhafter Form und in satirischem Ton behandelt es das Zusammenspiel von Tyrannei und Anbiederung. Kein Wunder, konnte «Der Drache» unter Stalin nie aufgeführt werden – erst 1961 war das Stück auf der Bühne zu sehen. Jewgeni Lwowitsch Schwarz kam 1896 in Kasan zur Welt und starb 1958 in Leningrad. Nach dem Ersten Weltkrieg tingelte er als Schauspieler durch die Provinz, danach wurde er Redaktor von Kinderzeitschriften und Theaterautor. Er verfasste rund 30 Märchenstücke; die meisten davon prangern politische und ideologische Verhältnisse an und fielen deshalb in der Sowjetunion der Zensur zum Opfer.

Aufgeführt vom 9. bis 25. September 2016 im Theater Veltheim in Winterthur.